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Foto: Worth Motorcycle Company

Worth Motorcycle Company

„We use motorcycles because motorcycles are cool and most kids want to be cool“. Durch die Arbeit mit alten Motorrädern bewahrt die Worth Motorcycle Company in New York Jugendliche vor dem sozialen Absturz.

Jeremy Malman weiß, dass er mit sozialer Arbeit bei seiner Klientel ganz weit unten beginnen muss. Der sogenannten „at risk-youth“ mangelt es an grundlegenden sozialen Kompetenzen, ohne die es im alltäglichen Leben, in der Schule und im Beruf einfach nicht geht. Die daraus resultierenden Fehleigenschaften wie Konfliktunfähigkeit, Gewalttätigkeit, Unfähigkeit zur Empathie etc. führen fast immer zu vorzeitigem Schulabbruch, mangelnder beruflicher Perspektive mit sich anschließender Kriminalitäts- und Knastkarriere. Hier sieht Malman seine Aufgabe: Bei diesen Jungs will er noch rechtzeitig und möglichst effektiv den Fuss in die Tür bekommen.

Being good at something is not enough

Aus diesem Grund geht es bei seinem Projekt Worth Motorcycle Company auch garnicht um die Ausbildung handwerklicher Fähigkeiten. Das Restaurieren und der Umbau alter Motorräder durch Jugendliche, die schon auf dem Weg in den sicheren Absturz waren, ist dem Gründer dieses NonProfit-Unternehmens nur Mittel zum Zweck: „It doesn’t matter if we have a kid who proves to be the most sophisticated tech the world has ever known, (…) Being good at something is not enough. We want them to engage in creative, effective problem-solving, functional, non-violent, conflict-resolution, and thoughtful, empathetic decision-making. These are the guts of a good life because nothing good lasts without them.“

Because motorcycles are cool

Der studierte Sozialpädagoge hatte zuvor die Erfahrung machen müssen, dass er mit den üblichen Ansätzen und Methoden nicht so an seine Klientel herankommen konnte, wie er es sich eigentlich wünschte. Malman steckte in einer Krise. Mit der Arbeit an Motorrädern, seiner eigenen großen Leidenschaft, fand er aber ein Thema, das auch für sehr mißtrauische und abweisende Jugendliche anziehend war: „We use motorcycles because motorcycles are cool and most kids want to be cool“, sagt der Mann mit dem imposanten Vollbart, der dann 2015, nach seiner Phase des Zweifelns und Nachdenkens, seine etwas andere Werkstatt in Brooklyn gründete. In der Worth Motorcycle Company sollte der gemeinsam geteilte Enthusiasmus für Motorräder die Jugendlichen untereinander einen und auch zu den Betreuern ein neues Verhältnis schaffen, das die klassische, in diesem Milieu aber untaugliche Lehrer-Schüler-Hierachie aufbrechen konnte.

Geld-, Sachspenden und viel Unterstützung

Das Unternehmen muss sich wirtschaftlich tragen, doch der Erfolg scheint Malman recht zu geben. Mit Geld- und Sachspenden (Motorräder, Werkzeuge, Ersatzteile, Zubehör, aber auch Arbeitsstunden) sowie der Unterstützung von etablierten Werkstätten wie NYC Norton und vielen anderen Freiwilligen, ist die Worth Motorcycle Company ganz offensichtlich gut in Schwung gekommen. Zum Erfolg gehört natürlich auch, dass die Worth-Mechaniker mit Ehrgeiz ihren Custombike-Leitbildern vom Schlage Ritmo Sereno aus Japan, Diamond Atelier aus Deutschland oder CRD aus Spanien nacheifern und tatsächlich begehrenswerte Motorräder auf die Räder stellen. Außerdem sind Teile des Kaufpreises für den neuen Besitzer steuerlich absetzbar.

Jeremy Malman ist jedenfalls sehr optimistisch, drei bis fünf weitere Worth Shops in den kommenden Jahren eröffnen zu können. Und an Rennen mit alten Maschinen denkt er auch schon: „We’re also hoping to campaign a Worth BMW this season in the AHRMA series because I’m an idiot“.

Idiot? Excuse me, Sir, da sind wir aber gänzlich anderer Meinung!

Autor: Achim Bartscht

Weitere Infos zur Worth Motorcycle Company:

WS: worthmotorcycles.org
WS: bike-urious.com
WS: silodrome.com

Auch schön

DA#1 von Diamond Atelier

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