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Heckschwinge BMW K 100

BMW K 100 von Meister Engineering

Wenn eine BMW K 100 von Meister Engineering aus Genf neu gestaltet wird, dann richtig. Zum Beispiel mit Hilfe einer völlig neuen Schwingen-Federbein-Sitzbank-Kombination aus Flugzeug-Aluminium.

Konstrukteure aus der Schweiz und aus Deutschland sind sich nicht ganz unähnlich. Beiden zu eigen ist der Hang zum Grundsätzlichen, zum „Ganz oder gar nicht“. Technische Qualität und Funktionalität stehen stets an höchster Stelle. Wobei die Schweizer nicht selten einen besseren Blick für ästhetische Details und Raffinesse besitzen. Beweis erbeten? Voilà, die neue BMW K 100 von Meister Engineering aus Genf!

Die sogenannte M-E 94 wurde Mitte Februar 2021 von Antoine Meister und seinem Team der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dieser Maschine ist es wieder einmal einem Custombike-Betrieb gelungen, die maskuline, wuchtige Schönheit einer BMW K 100 zu offenbaren. Eine wahrhaft meisterliche Aufgabe, die bisher nur von ganz wenigen Werkstätten und Schraubern überzeugend gelöst werden konnte.

Im Kern geht es darum, die charakteristische Einheit aus Motor und Getriebe dieses arg verbauten Motorrads aus den 1980er-Jahren freizulegen und gleichzeitig den buckligen Heckrahmen verschwinden zu lassen. Und zu diesem Ziel führen tatsächlich nur „Ganz oder gar nicht“-Maßnahmen.

Ein Plan aus Brasilien

Die Grundlage für die einzigartige Heckpartie der BMW K 100 von Meister Engineering bildet eine außergewöhnliche Konstruktion von Retrorides by Lourenço aus Brasilien. Dieser talentierte Restaurierungs- und Custom-Betrieb für Autos und Motorräder bietet 3D-Pläne einer Schwingen-Federbein-Sitzbank-Kombinationan an, die er vor ein paar Jahren für ein eigenes BMW K 100-Projekt entwickelte. Und dieser blaue Café Racer war ein fantastisch gut gelungener BMW K-Umbau, der in kleine Zahl bereits kopiert wurde.

Nur mit Schweizer TÜV

Für Antoine Meister bestand die Aufgabe nun darin, für die schöne Konstruktion aus Brasilien auch ein Gutachten für die Schweizer Verkehrsbehörden zu erhalten. Ein teures und zeitintensives Vorhaben, da alle Komponenten des Rahmens und der Federung (obwohl aus hochfestem Flugzeug-Aluminium gefertigt) von der Dynamic Test Center AG in Vauffelin, eine schweizerische Variante des deutschen TÜV, einzeln geprüft werden mußten.

Doch die Mühe hat sich gelohnt. Heute ist Meister Engineering der einzige Betrieb in der Schweiz (und höchstwahrscheinlich auch in ganz Europa), der BMW K-Modelle mit der brasilianischen Federung und mit Brief & Siegel auf die Straße bringen darf.

Viel Geld für viel Aufwand

39.000 Franken kostete die M-E 94. Darin enthalten waren auch die Telegabel einer BMW S 1000 RR, neue Räder, Änderungen am Einlaßsystem sowie eine neue Auspuffanlage. Die Lampe und Instrumente sind ebenso neu, sodass man davon ausgehen kann, dass auch die gesamte Elektrik beziehungsweise Elektronik der M-E 94 neu verkabelt und verlegt wurde.

Und ist diese M-E 94 auch ihr Geld wert? In Anbetracht der immensen Entwicklungskosten gewiß! Und auch mit dem Blick auf die wirklich kreative Metamorphose der biederen BMW K 100. Am Ende entstand hier aus einem verkopften 1980er-Motorrad ein fulminantes Kraftpaket, das seine mechanische und technische Power mit Stolz und ohne die Komplexe des Originals präsentiert. Und das in allerbester Qualität. Ein schweizerisch-brasilianisch-deutsches Meister-Stück!

Autor: Achim Bartscht

Mehr zur BMW K 100 von Meister Engineering

WS: meister-engineering.com
WS: retroridesbylourenco.wixsite.com

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